„Sei für jeden Tag dankbar!“
Als Geschäftsführender Gesellschafter der Kritzner Metalltechnik GmbH äußert sich Thomas Kritzner im Interview nicht nur zur aktuellen Situation seines Unternehmens, sondern verrät neben seinen anstehenden Planungen auch einiges darüber, was ihn motiviert und was er sich wünscht.
Frage: Allgemein gefragt: Was macht die Kritzner GmbH als Arbeitgeber so besonders?
Thomas Kritzner: Ich sehe bei uns eine Reihe von Vorteilen: Wir haben eine junge Führungsmannschaft, ein wirklich gutes Kundenportfolio, wir sind breit aufgestellt, wir sind sehr investitionsfreudig und innovativ, um Prozesse zu verbessern. Dies ist allerdings auch notwendig, da unsere Branche sehr kleingliedrig ist. Wir sind auf einem guten Weg und werden uns Jahr für Jahr verbessern. Das macht uns aus unserer Sicht zum vernünftigen Arbeitgeber. Beim Lohnniveau und den sonstigen Rahmenbedingungen ist es bei uns wahrscheinlich nicht anders als bei anderen Unternehmen der Branche. Vielleicht ist das Fahrradleasing, das wir unseren Mitarbeitern anbieten, etwas Besonderes, das noch nicht jeder macht. Auch den monatlichen Tankgutschein à 50 Euro als Zuschuss gibt nicht jeder. Aber das ist nichts Weltbewegendes. Doch wir haben eine Vision, dass wir die Kritzner Metalltechnik nach vorne bringen und zu einem modernen Unternehmen machen wollen. Wir müssen nicht 1. Liga werden, das will ich auch gar nicht, brauchen wir nicht, lieber 1. Liga des Mittelstands, also 2. Liga und dort in der oberen Hälfte, um nicht immer gegen den Abstieg kämpfen zu müssen.
Frage: Was erwartet einen Jugendlichen in der Ausbildung bei der Kritzner GmbH, was er bei anderen Unternehmen der Branche üblicherweise nicht vorfindet?
Thomas Kritzner: Wir haben eine Ausbildungsabteilung und Ausbildungsmeister, das haben nicht alle Unternehmen. Dazu haben wir Ausbildungsmaschinen. Das heißt, wenn jemand neu kommt, verbringt er erst einmal ein halbes Jahr in der Ausbildungsabteilung, um handwerkliche Fertigkeiten zu bekommen. Auch sonst ist die Betreuung durch unsere junge Führungsmannschaft schon gut, dass die Jungs und die Mädels an die Hand genommen werden und eine vernünftige Ausbildung erhalten. Wirklich außergewöhnlich ist aber auch dieses nicht.
Nachfrage: Wie ist der Altersdurchschnitt der Ausbildungsmannschaft?
Thomas Kritzner: Unser Ausbildungsmeister ist ganz neu und noch unter dreißig. Auch unser Abteilungsleiter Manuel Rumpel, der für die Ausbildung zuständig ist, ist mit seinen 31 Jahren auch noch richtig jung. Wir haben hier insgesamt eine junge Mannschaft, die sich auch kümmert. Dadurch, dass wir eine gewisse Größe haben und versuchen, uns immer besser zu organisieren, also Abteilungen zu bilden in Programmieren – nicht an der Maschine, sondern zentral – oder in der Werkzeugvorbereitung, haben wir Abteilungen, in denen die Azubis etwas lernen können. Das ist bei uns eher gut, glaube ich.
Frage: Welche Ausbildungsberufe bieten Sie aktuell an?
Thomas Kritzner: Zerspanungsmechaniker und Bürokaufleute
Frage: Welche Perspektiven haben ein älterer Mitarbeiter – sagen wir mal ab 55 Jahren – und ein jüngerer Mitarbeiter bei Ihnen?
Thomas Kritzner: Ich mag ältere Mitarbeiter, stelle sie auch gern ein. Ältere Leute haben die Perspektive, dass ich sie einstelle. Ältere Mitarbeiter erhalten die Möglichkeit, die letzten fünf Jahre im Einschichtbetrieb zu arbeiten statt im Dreischichtbetrieb, wenn sie das wollen. Das geht also auch bei uns. Dadurch, dass wir prozessorientiert denken, haben jüngere Mitarbeiter die Perspektive, in diesen neuen Abteilungen nach vorne zu kommen, anstatt nur an der Maschine hängen zu bleiben. Sie können die Tätigkeiten also wechseln, sodass durch Prozess, durch Größe und durch Organisation immer Perspektiven vorhanden sind.
Frage: Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Sie jungen Fachkräften nach der Ausbildung?
Thomas Kritzner: Wenn jemand zu uns kommt und seinen Meister machen möchte, unterstützen wir dies in Geld und Freizeit. Wer sich hausintern weiterbilden will, kann er Kurse besuchen von Maschinen- oder Werkzeugherstellern. Das bieten wir über unsere Lieferanten an. Oder Zerspanungskurse, die wir unseren Mitarbeitern bezahlen und Zeit freigeben. Auch in der Arbeitsvorbereitung, im Einkauf und bei der Qualitätssicherung (QS) gibt es Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln.
Frage: Wie viel Personalbedarf haben Sie aktuell?
Thomas Kritzner: Aktuell suchen wir vier bis fünf Zerspanungsmechaniker, Fachleute.
Frage: Warum sollte man sich als „wechselwilliger“ Angestellter heuer noch bei Kritzner Metalltechnik bewerben?
Thomas Kritzner: Weil wir sie brauchen und weil wir vorhaben, für die Zukunft etwas zu verändern. Weil wir es ehrlich meinen mit den Leuten und uns modern aufstellen wollen.
Frage: Haben Sie Unternehmensleitlinien „offiziell“, also eine Art „Verhaltenscodex“ und Richtlinien für Mitarbeitende und Führungskräfte? Wenn ja, welche?
Thomas Kritzner: Wir haben welche, die über das Qualitätsmanagement ausgearbeitet worden sind. Dazu zählt ein Firmencodex, in dem formuliert ist, wie wir mit Menschen umgehen wollen, mit Beteiligten am Markt, mit Banken, Kapitalbeteiligten und so weiter. Das ist sehr umfangreich.
Fortsetzung folgt. Im 2. Teil des Interviews wirft Thomas Kritzner einen Blick in die Zukunft des Unternehmens, spricht über seine Planungen und warum er optimistisch nach vorne sieht.